Sommerfest 2023 im Kreuzgang der Liebfrauenkirche

„Ich glaube, es gibt immer noch Nachholbedarf, gemeinsam zu feiern“, sagte Helga Hirth zur Eröffnung des diesjährigen Sommerfestes des Hospizvereins „Regenbogen“.

Die Vorsitzende des Halberstädter Vereins konnte an die 50 Gäste im Kreuzgang der Liebfrauenkirche begrüßen. Das traditionell stattfindende Fest vereint zu einer  Dankeschönveranstaltung Ehrenamtliche, Kooperationspartner wie Hospizdienste oder das Palliativzentrum Harz und Pflegeeeinrichtungen.

Musikalisch umrahmt wurde das (trotz Regens) heitere Fest von der kleinen Gruppe der Chorgemeinschaft Halberstadt unter Leitung von Kerstin Kwoizalla.

Zu Gehör gebracht wurden geistliche Lieder, darunter auch beliebte Lieder und Gesänge der Gemeinschaft von Taizé.

Wie sehr das Angebot des Hospizvereins breitflächig angenommen wird, machte die leitende Koordinatorin Kordula Schippan anhand von Zahlen deutlich.

„In diesem Jahr gab und gibt es 44 Begleitungen im Erwachsenenbereich und 8 im Kinderbereich. Außerdem bieten wir Trauerbegleitung an. Wir freuen uns, dass Hilfesuchende von unterschiedlichen Beratungsstellen, Ärztinnen , Ärzten und Therapeuten zur Trauerbegleitung an uns verweisen werden. 

„Eine tolle Bereicherung für unsere Arbeit sind fünf neue Ehrenamtliche, die gerade ihr Praktikum in umliegenden stationären Hospizen und stationären Pflegeeinrichtungen absolviert haben, um auf ihre  Aufgaben vorbereitet zu sein.“

Im Herbst des Jahres wird eine Weiterbildungsveranstaltung des Hospizvereins Regenbogen im

Kloster  Drübeck stattfinden, sagte Helga Hirth am Rande des Sommerfestes.

In diesem Jahr wird der Vorstand geschlossen an dieser regelmäßig stattfindenden Veranstaltung teilnehmen.

„Wir freuen uns auf diese Gelegenheit, um zum Einen unser Wissen zu erweitern und zum Anderen erneut mit unseren Ehrenamtlichen zusammen zu sein, vor deren Arbeit ich den Hut ziehe“, betonte die Vereinsvorsitzende. 

v.l.: Marita Fox, Kordula Schippan, Ines Golla, Elisabeth Addezi, Helga Hirth, Susann Pflock / Bild: Frau Petrahn

Ein „alter“ Halberstädter zu Besuch

Der Weg nach Halberstadt ist für Dieter Seifert mehr als nur die Suche nach Spuren seiner Kindheit. Bis 1966 lebte er hier bei seinen Großeltern, bevor er zu seinen Eltern nach Bochum übersiedelte.

1990 war Seifert erstmalig wieder in Halberstadt. Weitere Besuche folgten.

Mit seiner Suzuki DL 650 ist der Bochumer dieser Tage erneut in Halberstadt und im Harz unterwegs. Und das kommt nicht von ungefähr. 

Anlässlich seines 60. Geburtstages im Jahr 2015 beschloss Dieter Seifert, seine Liebe zum Motorrad wieder zu aktivieren. 

Und er genießt es, in der Region unterwegs zu sein, denn „Halberstadt habe sich wunderbar entwickelt“, oder als Eisenbahnfan mit der Harzquerbahn zum Brocken zu fahren, in die Spiegelsberge zu gehen oder alte Freundschaften mit Mitschülern aus der Friedensschule zu pflegen.

Der aktuelle Aufenthalt unterscheidet sich jedoch von früheren Besuchen. 

Dieses Mal soll das Ergebnis vor allem eines sein: nachhaltig. Und deshalb hat er eine Spende von 1.013, 13 Euro im Gepäck. Diese Spende kommt dem Halberstädter Hospizverein Regenbogen zugute, dessen Arbeit ihm Respekt abverlange.

Mit den Aufgaben eines Hospizvereins sei er erst vertraut geworden, als seine Großeltern starben, erzählt Seifert im Gespräch mit Kordula Schippan, der leitenden Koordinatorin, und Marita Fox, verantwortlich für den Kinderhospizdienst.

Dieses Interesse habe sich weiter entwickelt durch seine Mitgliedschaft in den Vereinigten Motorradstaffeln Ruhrgebiet/Düsseldorf, die vielfältige soziale Aufgaben wahrnehmen, beispielsweise den legendären Korso von Biker4Kids in Düsseldorf.

Anregung genug für Seifert etwas für Menschen zu tun, die in der Stadt leben, in der prägende Jahre verlebt hat. 

Vor diesem Hintergrund sprach er mit Freunden und Bekannten, nutzte sein Netzwerk, um Geld zu sammeln und die Arbeit des Hospizvereins Regenbogen aktiv zu unterstützen. Im Namen des Hospizvereins dankte Kordula Schippan für diese wunderbare Unterstützung. 

v. l. Marita Fox, Dieter Seifert, Kordula Schippan

„Ermutigungskurs“ des Hospizvereins „Regenbogen“ e.V.

Am Freitag, den 07.02.2020 beginnt um 18.00 Uhr in den Räumen des Hospizvereins „Regenbogen“ e.V., Johannesbrunnen 35 in Halberstadt ein neuer Ausbildungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter, der auch „Ermutigungskurs“ genannt wird. Dieser findet nach dem Vorbild des „Celler Modells“ statt, das Wissen, Sicherheit und Mut vermittelt und so zu dieser besonderen Tätigkeit befähigt. Bereits mehr als 100.000 Ehrenamtliche wurden auf auf dieser vielschichtigen Grundlage bundesweit ausgebildet. 

Aus der 1993 gebildeten Initiativgruppe „Pflegende Angehörige“ ging im Jahr 1996 der „Hospizverein Regenbogen e.V.“ hervor. Mit der Gründung des ambulanten Kinderhospizdienstes des Hospizvereins „Regenbogen“ e.V. im September 2012 erweiterte der Verein sein Hilfsangebot. Nun konnten neben der Begleitung schwerstkranker und sterbender erwachsener Menschen auch Familien mit Kindern, die an einer lebensverkürzenden Erkrankung leiden, unterstützt werden, nicht zuletzt auch mit Hilfe aller im Netzwerk integrierten Leistungserbringer.

Ohne die derzeit 52 ausgebildeten Hospizbegleiter wäre all dies nicht möglich. Sie sind „Zeitschenker“, „Mutmacher“, „Haltgeber“ und „Trostspender“, schaffen Raum für Gespräche, Erinnerungen, Rückzug und (nicht selten fröhliche) Miteinander-Momente. Dort, wo der erkrankte oder sterbende Mensch zu Hause ist, im Krankenhaus oder Pflegeheim. Ihre Begleitung ist geprägt von Lebensfreude, Achtsamkeit und dem Bedürfnis, die verbleibende Zeit erfüllt und positiv zu gestalten, wobei auch die Trauer der Angehörigen Beachtung findet. Der Wunsch eines jeden Hospizhelfer ist es, den Tagen der sich ihnen anvertrauenden Menschen mehr Leben zu geben. 

Haben Sie Interesse an einem Ehrenamt und den Mut, Familien in schweren Zeiten beizustehen? Möchten Sie Teil eines Teams werden, in dem achtsamer und wertschätzender Umgang auch untereinander gelebt wird? Dann informieren Sie sich Montag- Freitag in der Zeit von 8.00- 11.00 Uhr unter der Telefonnummer 03941 448722.

Okarina trifft ins Herz – ein Benefizkonzert zugunsten des Hospizvereins Regenbogen e.V. 

Kultur gehört zum Sommerfest des  Hospizvereins Regenbogen e.V. wie das Salz in eine gute Suppe. In diesem Jahr, am 13. September, soll sie nicht nur Ohren und Herzen der Besucher erfreuen, sondern auch den Hut füllen, der zugunsten der Arbeit des Vereins im Kreuzgang der Liebfrauenkirche herumgehen wird, während Andrea Rogge die Besucher mit Melodien bekannter Popballaden auf ihrer Okarina verzaubert.

Die Idee zu diesem Benefizkonzert stammt von der Künstlerin selbst. Andrea Rogge liegt es am Herzen, die ehrenamtliche Arbeit des Vereins zu unterstützen. „Ich kann selbst nicht aktiv tätig sein, deshalb möchte ich auf meine Art helfen und freu mich, wenn so auch das Instrument ein wenig bekannter wir“, sagt sie.

Die Okarina ist ein uraltes Musikinstrument, eine Flöte aus Ton, auf der schon die Maya, die Inka als auch die Atzteken spielten. Andrea Rogge spielt sie mit Begeisterung. Die Liebe zur Musik wurde ihr in die Wiege gelegt, erzählt sie. Von ihrem Vater, dessen letzter Weg vom Hospizverein Regenbogen e.V. begleitet wurde.

Die alten Gemäuer der Liebfrauenkirche bieten einen würdigen Rahmen für diese Klänge, die mystisch anmuten und zum Träumen einladen. Lassen Sie sich in ihren Bann ziehen, am 13. September 2019 ab 18 Uhr, und unterstützen Sie beim Genießen die Arbeit des Hospizvereins Regenbogen e.V.

    Andrea Rogge

  Okarina